Das
Hauptziel dieses Wochenendes war der Norden Israels, vor allem der See
Genezareth (hebräisch Jam Kinneret). Dort wohnten wir in der schönen Jugendherberge Karei Deshe direkt am
See.
Am Morgen des 24. Februars
starteten wir von Tel Aviv in Richtung See Genezareth. Auf dem Weg dorthin
besichtigten wir einige sehenswürdige Städte.
Unser
erster Stopp war die Stadt Nazareth, die vor allem für Anhänger_innen des christlichen
Glaubens eine der wichtigsten und größten Pilgerstätten des Landes ist. Wir besichtigten die imposante
Verkündigungsbasilika, die für die meisten wegen ihrer zwei Etagen besonders
beeindruckend war. Nazareth ist heute die
Stadt mit der größten Gemeinschaft arabischer Israelis - das lässt sich leicht daran beobachten, dass die meisten Straßenschilder und Werbeplakate hier auch arabisch sind.
Danach
fuhr uns der Bus nach Peki'in. Dies ist eine kleine Stadt im Golan, die eine
große drusische Gemeide beherbergt. Wir lernten einiges über die ethnische
Gruppe der Drusen und besichtigten die Stadt.
Zwischendurch machten wir auch Halt in Tsfad.
Danach fuhren wir zu unserer
Unterkunft am See Genezareth. Da wir an einem Freitag nachmittag - das heißt zu Beginn des Shabbats - in der Jugendherberge ankamen,
erlebten einige von uns das erste Mal den Ablauf eines traditionellen Shabbat- Mahls. Dies war ein sehr
interessantes Erlebnis, da nur wenige von uns jemals die jüdischen
Segenssprüche des Shabbats gehört hatten. Den weiteren Abend verbrachten wir in
unserer Gruppe in der Jugendherberge und nutzten die Zeit die anderen
Teilnehmer_innen aus Kassel, Harbin und Tel Aviv besser kennenzulernen.
Am nächsten Tag brachen wir
früh in Richtung Tabga auf. Auf dem Gelände des dortigen Kloster trafen wir uns
mit einem Mönch, der vor einigen Jahren von Mainz nach Tabga bekommen war, zum
Gespräch. . Nach Tabga führen wir auf die Golan-Höhen. Die Golanhöhen sind nach
dem Sechs-Tage-Krieg ein von Israel annektiertes Gebiet. Aus diesem Grund ist
die Grenze zwischen Syrien und Israel nicht definiert. Es existiert kein
Friedensvertrag zwischen den beiden Staaten, sondern lediglich eine Waffenruhe. Für Israel haben die
Golan-Höhen mehrere strategische Bedeutungen. Sie sind einerseits wichtig für
die Wasserversorgung des Landes, andererseits bieten sie militärische Vorteile.
Einprägend war während dieses Besuches vor allem die „alten“ Stützpunkte und
Gräben des israelischen Militärs. Es waren Metallfiguren von schießenden
Soldaten zu sehen. Die wichtige Bedeutung dieses Gebietes für Israel wurde
neben der „Originalschauplätze“ auch durch eine markante und bedeutungsvolle
Musikeinspielung unterstüzt. (Diese scheint für mehrere „kritische“ Grenzen
benutzt zu werden, denn auch in Rosh Hanikra, an der Grenze zum Libanon, tönte
die gleiche Musik aus Lautsprechern). Auch zu erwähnen war die fabelhafte
Aussicht auf den Höhen. Es konnte nach Israel, Syrien und in den Libanon
geschaut werden. Dabei waren die Grenzgebiete und die Gebäude der UN
interessante Punkte.
Nach dem Aufenthalt auf den
Golan-Höhen fuhren wir in das
nahegelegeneKibbutz Merom Golan, wo wir uns zu einem Gespräch mit dem
dort ansässigen Künster Joop de Jong trafen.
Die letzte Station dieses Tages
war die jordanische Grenze und ein Besuch in heißen Schwefelquellen. Dies war
ein gelungener, wenn auch sehr kurzer Abschluss des Tages, da wir für eine
halbe Stunde entspannen konnten und die Ereignisse verarbeiten konnten.
Am Sonntag, den
25. Februar, führen wir über Rosh Hanikra und Akko nach Haifa. Rosh Hanikra ist
der nördlichste Punkt Israels. Neben einer sehr schönen Küstenlandschaft war
dort auch die Grenze zum Libanon zu sehen. Diese erinnerte vor allem durch die
Musik an die Golan-Höhen.
Danach führte uns
der Weg nach Akko. Akko hat eine sehr
schöne Altstadt, in der wir leider nur eine Stunde Aufenthalt hatten. Neben
einer ehemaligen Kreuzritterfestung besichtigten wir ein altes Hamam und den
Basar der Stadt. Leider blieb keine Zeit auf eigene Faust die Stadt erkunden zu
können.
Direkt im Anschluss fuhren wir nach Haifa, einer
Partnerstadt von Mainz. Dort hatten wir erst ein Treffen mit der
Studierendenvertretung der Universität und einigen Gästen. Hierbei wurden wir
über das internationale Studienprogramm der Universität informiert und hörten
einen sehr interessanten Vortrag eines Vertreters des „Jewish Arab Centers“
über die Beziehung zwischen arabischen und jüdischen Israelis. Am Ende des
Vortrags konnten wir mit den Vertreter_innen der Studierenden über die neuen
Informationen diskutieren. Nach der Universität trafen wir uns zu einem
Gespräch mit dem stellvertretenden
Oberbürgermeister im Rathaus von Haifa.
Er erzählte uns einige Fakten über die Stadt, wie beispielsweise
Bevölkerungszahlen ., berichtete aber auch von geplanten Kooperationen mit den
Partnerstädten. Nach diesem Treffen
schauten wir uns die „Gärten der Bahai“, eine der berühmtesten
Sehenswürdigkeiten der Stadt an.
Nach diesen
spannenden und vielseitigen Eindrücken von Israels Norden traten wir abends
schließlich die kurze Rückreise nach Tel Aviv an.
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