Montag, 27. Februar 2012

Eindrücke vom ersten Wochenende.....

Das Hauptziel dieses Wochenendes war der Norden Israels, vor allem der See Genezareth (hebräisch Jam Kinneret). Dort wohnten wir in der schönen Jugendherberge Karei Deshe direkt am See.

Am Morgen des 24. Februars starteten wir von Tel Aviv in Richtung See Genezareth. Auf dem Weg dorthin besichtigten wir einige sehenswürdige Städte.

Unser erster Stopp war die Stadt Nazareth, die  vor allem für Anhänger_innen des christlichen Glaubens eine der wichtigsten und größten Pilgerstätten des Landes ist.  Wir besichtigten die imposante Verkündigungsbasilika, die für die meisten wegen ihrer zwei Etagen besonders beeindruckend war. Nazareth ist heute die Stadt mit der größten Gemeinschaft arabischer Israelis - das lässt sich leicht daran beobachten, dass die meisten Straßenschilder und Werbeplakate hier auch arabisch sind.

Danach fuhr uns der Bus nach Peki'in. Dies ist eine kleine Stadt im Golan, die eine große drusische Gemeide beherbergt. Wir lernten einiges über die ethnische Gruppe der Drusen und besichtigten die Stadt.
Zwischendurch machten wir auch Halt in Tsfad.
Danach fuhren wir zu unserer Unterkunft am See Genezareth. Da wir an einem Freitag nachmittag - das heißt zu Beginn des Shabbats - in der Jugendherberge ankamen, erlebten einige von uns das erste Mal den Ablauf eines traditionellen Shabbat- Mahls. Dies war ein sehr interessantes Erlebnis, da nur wenige von uns jemals die jüdischen Segenssprüche des Shabbats gehört hatten. Den weiteren Abend verbrachten wir in unserer Gruppe in der Jugendherberge und nutzten die Zeit die anderen Teilnehmer_innen aus Kassel, Harbin und Tel Aviv besser kennenzulernen.

Am nächsten Tag brachen wir früh in Richtung Tabga auf. Auf dem Gelände des dortigen Kloster trafen wir uns mit einem Mönch, der vor einigen Jahren von Mainz nach Tabga bekommen war, zum Gespräch. . Nach Tabga führen wir auf die Golan-Höhen. Die Golanhöhen sind nach dem Sechs-Tage-Krieg ein von Israel annektiertes Gebiet. Aus diesem Grund ist die Grenze zwischen Syrien und Israel nicht definiert. Es existiert kein Friedensvertrag zwischen den beiden Staaten, sondern lediglich  eine Waffenruhe. Für Israel haben die Golan-Höhen mehrere strategische Bedeutungen. Sie sind einerseits wichtig für die Wasserversorgung des Landes, andererseits bieten sie militärische Vorteile. Einprägend war während dieses Besuches vor allem die „alten“ Stützpunkte und Gräben des israelischen Militärs. Es waren Metallfiguren von schießenden Soldaten zu sehen. Die wichtige Bedeutung dieses Gebietes für Israel wurde neben der „Originalschauplätze“ auch durch eine markante und bedeutungsvolle Musikeinspielung unterstüzt. (Diese scheint für mehrere „kritische“ Grenzen benutzt zu werden, denn auch in Rosh Hanikra, an der Grenze zum Libanon, tönte die gleiche Musik aus Lautsprechern). Auch zu erwähnen war die fabelhafte Aussicht auf den Höhen. Es konnte nach Israel, Syrien und in den Libanon geschaut werden. Dabei waren die Grenzgebiete und die Gebäude der UN interessante Punkte.
Nach dem Aufenthalt auf den Golan-Höhen fuhren wir in das  nahegelegeneKibbutz Merom Golan, wo wir uns zu einem Gespräch mit dem dort ansässigen Künster Joop de Jong trafen.
Die letzte Station dieses Tages war die jordanische Grenze und ein Besuch in heißen Schwefelquellen. Dies war ein gelungener, wenn auch sehr kurzer Abschluss des Tages, da wir für eine halbe Stunde entspannen konnten und die Ereignisse verarbeiten konnten.

Am Sonntag, den 25. Februar, führen wir über Rosh Hanikra und Akko nach Haifa. Rosh Hanikra ist der nördlichste Punkt Israels. Neben einer sehr schönen Küstenlandschaft war dort auch die Grenze zum Libanon zu sehen. Diese erinnerte vor allem durch die Musik an die Golan-Höhen.
Danach führte uns der Weg nach Akko.  Akko hat eine sehr schöne Altstadt, in der wir leider nur eine Stunde Aufenthalt hatten. Neben einer ehemaligen Kreuzritterfestung besichtigten wir ein altes Hamam und den Basar der Stadt. Leider blieb keine Zeit auf eigene Faust die Stadt erkunden zu können.
Direkt im Anschluss fuhren wir nach Haifa, einer Partnerstadt von Mainz. Dort hatten wir erst ein Treffen mit der Studierendenvertretung der Universität und einigen Gästen. Hierbei wurden wir über das internationale Studienprogramm der Universität informiert und hörten einen sehr interessanten Vortrag eines Vertreters des „Jewish Arab Centers“ über die Beziehung zwischen arabischen und jüdischen Israelis. Am Ende des Vortrags konnten wir mit den Vertreter_innen der Studierenden über die neuen Informationen diskutieren. Nach der Universität trafen wir uns zu einem Gespräch  mit dem stellvertretenden Oberbürgermeister im Rathaus von  Haifa. Er erzählte uns einige Fakten über die Stadt, wie beispielsweise Bevölkerungszahlen ., berichtete aber auch von geplanten Kooperationen mit den Partnerstädten. Nach  diesem Treffen schauten wir uns die „Gärten der Bahai“, eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt an.

Nach diesen spannenden und vielseitigen Eindrücken von Israels Norden traten wir abends schließlich die kurze Rückreise nach Tel Aviv an.

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