Montag, 27. Februar 2012

Der Kibbuz Merom Golan

Heute steht ein Besuch im Kibbuz Meran Golan auf dem Programm. Es ist nicht nur einer der wenigen Kibbuzim der heute noch offen ist, sondern auch der erste der nach dem Sechstagekrieg 1967 auf den von Israel besetzten Golanhöhen gegründet wurde.

Die Kibbuzbewegung hat eine große Bedeutung für die Geschichte des Staates Israels. Sie hatte einen wesentlichen Anteil am Aufbau Israels und brachte eine beträchtliche Anzahl von Soldaten, Politikern und Arbeiterführern der neuen Nation hervor. Getragen wurde die Kibbuzbewegung vom zionistisch-sozialistischen Gedanken einer klassenlosen israelischen Gesellschaft. Die Merkmale eines Kibbuz waren vor allem die basisdemokratische Struktur, der starke Gemeinschaftssinn und die Gleichheit aller Kibbuzmitglieder untereinander. Für uns war es besonders interessant zu erfahren, ob dieses heute noch so gelebt wird.

Im Kibbuz Melan Golan trafen wir den Künstler Joop de Jong, der aus den Niederlanden stammt und 1973 nach Israel kam. Bekannt ist er vor allem aufgrund seiner aus Metall gefertigten Skulpturen, die sich unter anderem mit den Themen Rassismus, Krieg und dem friedlichen Zusammenleben der Menschen in Israel auseinandersetzen. Auf einem Rundgang durch den Kibbuz erzählte uns de Jong von der Gründung des Kibbuz, der Privatisierung die 2003 viele Veränderungen hervorrief und von seiner Arbeit als Künstler. Viele der Kibbuzmitglieder arbeiten heute außerhalb und erwerben sich die Rechte in der Gemeinschaft (vor allem die kollektive Krankenversicherung und Altersvorsorge), in dem sie einen Teil ihres Gehaltes in die Gemeinschaftskasse abliefern. Eine weitere Einnahmequelle liefert der Tourismus. Zum Beispiel ist es möglich Ferienhäuser im Kibbuz zu mieten. Aufgrund der Privatisierung hat auch der Kibbuz Melan Goran heute wieder steigende Mitgliederzahlen und eine gute Ausgangslage um die Krise des Kibbuzim zu bestehen.

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